Vanlife mit Hund

Vanlife mit Hund

 

Seit April 2021 leben wir gemeinsam mit unserer Hündin Fiby in unserem Campervan “Giu”. Täglich erleben wir gemeinsame Abenteuer und erkunden die vielfältige Natur in Spanien. Bevor wir Vollzeit in unseren Camper gezogen sind, haben wir uns gefragt worauf wir bei der Vorbereitung achten müssen. An unseren Erfahrungen möchten wir euch teilhaben lassen! 

 

In diesem Blogeintrag kannst du herausfinden, ob dein Hund für das Vanlife geeignet ist. Dazu findest du Tipps wie du deinen Fellfreund an das Leben im Camper gewöhnen kannst und worauf du bei der Vorbereitung auf das Camping mit Hund achten solltest.

 

Ist mein Hund geeignet für das Vanlife?

 

Nicht jeder Hund kann mit dem Leben im Camper zurechtkommen. Bevor du also in das große Abenteuer mit deinem Fellfreund aufbrichst, solltest du dir diese 5 Fragen stellen:

 

– Hat mein Hund Probleme mit ständig wechselnden Orten?

– Ist mein Hund sehr schnell gestresst?

– Braucht mein Hund klare Strukturen und Routinen?

– Reagiert mein Hund auf fremde Hunde konfliktreich?

– Mein Hund ist nicht abrufbar oder kann schlecht an einer Leine ruhen?

 

Wenn du alle oder viele Fragen mit “nein” beantwortet hast, kannst du zu meinem nächsten Teil “Wie gewöhne ich meinen Hund an das Leben im Camper?” weitergehen. Denn dein Hund hat die wichtigsten Voraussetzungen für das Vanlife!

 

Wenn du alle oder viele Fragen mit “Ja” beantwortet hast, würde ich dir im ersten Moment davon abraten mit deinem Hund in einem Camper zu reisen. Jedoch können viele Situationen trainiert werden. Somit ist deine Vorbereitung mit dem Hund deutlich intensiver. Ich möchte dafür auf alle Fragen kurz eingehen.

 

Die erste Frage schließt das Bleiben an einem einzigen Ort natürlich nicht aus. Der tolle Vorteil von einem Zuhause auf Rädern ist jedoch das Reisen in unterschiedliche Orte. Wenn dein Hund Probleme mit ständig wechselnden Orten hat, könntest du dir also einen Campingplatz buchen, an dem du die Zeit mit deinem Hund verbringst.

 

Auf Reisen lässt sich Stress leider nicht vermeiden. So können Stau, Probleme bei der Durchfahrt oder im Camper selber schnell zu Stress führen. Ein sensibler Hund reagiert auf diese Situationen empfindlicher. Wenn du trotzdem mit deinem Hund reisen möchtest, solltest du, zum Beispiel durch eine gute Organisation der Fahrten, Stress vermeiden.

 

Wenn dein Hund klare Strukturen und Routinen braucht, kann es sein, dass er mit neuen Situationen überfordert ist. Der Tagesablauf kann beim Campen aus verschiedenen Gründen unterbrochen werden. Durch einen überbuchten Campingplatz oder einen Stellplatz zum Freistehen der, anders als erwartet, nicht den Anforderungen entspricht, können ungeplante Wege anfallen. Gerade bei großer Hitze oder in der Nacht kann dies besonders großen Stress erzeugen, nicht nur bei unseren geliebten Vierbeinern. Auch hier ist die Planung für empfindliche Hunde das A und O.

 

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die soziale Verträglichkeit mit anderen Hunden. Es ist egal ob man mit dem Camper auf einem Campingplatz oder freisteht, andere Hunde gibt es überall. Vor allem beim Freistehen sind uns viele unangeleinte Hunde begegnet, die nicht alle einfach nur spielen wollen. Ich kenne einige Hunde, die mit ungewollten Hundebegegnungen große Probleme haben. Diese Begegnungen können zu noch mehr Stress führen, denn es ist fast unvermeidbar anderen Hunden aus dem Weg zu gehen.

 

Unsere Hündin Fiby reagiert glücklicherweise sehr gelassen auf fremde Hunde, die teilweise sogar in den Camper springen wollen. Um Konflikte zu vermeiden, sollten diese Situationen trainiert werden oder Campingplätze genutzt werden, auf denen man kleine Zäune rund um den Camper aufstellen kann.

 

Die letzte Frage darf nicht unterschätzt werden, da sie die Ruhe- und Aktivphasen des Hundes bestimmt. Durch Platzmangel oder an heißen Tagen liegt unsere Fiby draußen vor dem Camper. Wenn wir auch draußen sind darf sie sich frei bewegen und wir leinen sie an, wenn wir im Camper sind. Es wäre also von Vorteil, wenn der Hund an der Leine ruhen kann oder eben sehr gut abrufbar ist.

 

Wie gewöhne ich meinen Hund an das Leben im Camper?

 

Bevor du mit deinem Hund in das Abenteuer Vanlife aufbrechen kannst, solltest du ein paar Vorbereitungen treffen. Wenn du einen neuen Camper kaufst, solltest du deinem Hund die Möglichkeit geben das Fahrzeug vor der Abfahrt kennenlernen zu lassen. Das eigene Körbchen oder die eigene Decke des Hundes helfen dabei das Fahrzeug vertrauter zu machen.

 

Damit sich dein Hund im Camper zurechtfindet, ist es vorteilhaft vor Abfahrt festzulegen, wo der Platz zum Schlafen und der Platz für die Näpfe sein soll. Dieser Schritt ist vor allem für sensible und unsichere Hunde wichtig, damit sie sich in der neuen Umgebung sicher fühlen können.

 

Um herauszufinden ob dem eigenen Hund das Leben im und am Camper gefällt, kann ein Wochenendtrip als Probe sinnvoll sein. So kann das Zusammenleben auf engem Raum getestet und dem Hund die Möglichkeit gegeben werden sich an die neue Situation zu gewöhnen.

 

Was muss vor der Abfahrt beachtet werden?

 

Bevor es auf eine große Reise gehen kann, beispielsweise in ein anderes Land, müssen wichtige Aspekte beachtet werden:

 

– Prüfe ob alle Impfungen deines Hundes vollständig sind

– Packe genug Futterreserven ein oder informiere dich, ob es die Futtermarke am Zielort gibt (Futterwechsel könnte zusätzlichen Stress entstehen lassen)

– Hundepass nicht vergessen und Einreisebestimmungen prüfen (Achtung: jedes Land hat unterschiedliche Bestimmungen!)

– Zeckenschutz und gegebenenfalls wichtige Medikamente besorgen

– Pausen einplanen um Reizüberflutung und Stress zu vermeiden

 

Wir hoffen, dass dir dieser Blogeintrag geholfen und deine Fragen zur Vorbereitung auf das Vanlife mit Hund beantwortet hat. Wir freuen uns über konstruktive Kritik, liebe Nachrichten oder Erzählungen aus eurem Leben mit einem Campinghund!

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